Apulien im Mai 2006

Castel del Monte Italien sollte es diesmal wieder sein, aber nicht auf den üblichen Touristenpfaden. Nachdem wir vor drei Jahren in Kalabrien waren und von dort begeistert zurückkamen planten wir diesmal den „Stiefelabsatz“ zu erkunden. Berühmte Orte wie Castel del Monte, Alberobello oder die Gargano Halbinsel sind schon im Reiseführer so schön, dass die Entscheidung dorthin zu fahren eigentlich auf der Hand lag.

Bereits in der frühen Vorbereitungsphase beschlossen wir mehrere Hotels als Stützpunkte zu buchen, um lange Anfahrtswege zu den Sehenswürdigkeiten zu vermeiden. Wir wählten daher ein Hotel nahe Castel del Monte bei Andria für die erste und ein weiteres bei Mesagne für die zweite Woche.

Die gesamte Strecke fuhren wir mit dem eigenen Auto, u.a. weil wir auf der Rückreise noch Wein und lokale Lebensmittel mitnehmen wollten. Die erste Etappe München – Andria (1.200 km) fuhren wir an einem Tag. Nachdem wir an einem Sonntag fuhren war das relativ leicht zu bewältigen. Auf der Rückreise machten wir dann noch ein paar Tage Zwischenstopp in Rom, so konnten wir die Tagesetappen kürzen und mal wieder in der ewigen Stadt vorbeischauen, denn ein Besuch dort lohnt sich immer.

Im Gegensatz zu früheren Reiseberichten habe ich diesmal den Textteil reduziert und bringe jetzt mehr Bilder auf meine Homepage. Durch Anklicken der kleinen Bilder wird, wie bei den letzten Reiseberichten, eine Slideshow gestartet.
Den komprimierten Reiseführer werde ich in Zukunft nicht mehr schreiben, da vergleichbare Inhalte zuhauf im Internet stehen. Selbstverständlich gibt es aber weiterhin persönliche Eindrücke aus unserem Urlaub. Um sich trotzdem gut informieren zu können, habe ich die Orte und Highlights nach Möglichkeit mit Wikipedia oder anderen informativen Links verknüpft. Dort erhält man dann zu einzelnen Zielen fundierte Informationen und kann sich weiter orientieren.


Santa Maria del Casale
Auf jeden Fall einen Abstecher wert: Santa Maria del Casale

Inhalte unseres Reiseberichtes:


Nardo
Nardó

Via Appia
Brindisi - Beginn der Via Appia nach Rom


Ein absolutes Muss für jeden Apulienreisenden: Castel del Monte

Apulien für Touristen

Apulien ist eine der Provinzen Italiens, die wohl aus mehreren Gründen in der jüngeren Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt wurden. So ließ man historische Gebäude und Altstädte verkommen und auch die Infrastruktur wie z.B. die Straßen wurden nur mäßig gepflegt.

Normannischer Löwe am Dom von Barletta Das hat sich aber in den letzten Jahren sichtbar geändert. Fast alle Städte in Apulien sind zurzeit Baustellen. Keine Kathedrale, die wir besichtigten, war ohne Gerüst zu sehen und die historischen Altstädte wie Molfetta oder Matera werden mit viel Aufwand wieder renoviert bzw. restauriert. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und wird fortlaufend verbessert. Die aktuelle Weiterentwicklung der Provinz durch den italienischen Staat und die EU machen einen Urlaub in dieser Gegend für Urlauber interessant, die eher am Badestrand unterwegs sind, aber auch gern mal einen Ausflug machen.

Mein persönlicher Tipp ist, dass Apulien in einigen Jahren eine Gegend für den anspruchsvollen Urlauber wird, denn das Potenzial ist da. Schöne Küsten sind jetzt schon vorhanden und die Städte werden in den kommenden Jahren wiederaufblühen. Deshalb sollte man es sich überlegen bald dorthin zu fahren, denn die jetzt noch günstigen Preise für Hotels und Lebensmittel wird es dann nicht mehr geben.

Informationen in Canne
Informieren in Canne della Bataglia

Gargano
Traumhafte Ausblicke werden bei einer Gargano-Rundfahrt geboten


Weltkulturerbe - Die Trullis in Alberobello

Besonders zu empfehlen:

  • Brindisi - Beginn der Via Appia und bedeutende Hafenstadt. Unbedingt sollte man dort die Kirche Santa Maria del Casale besuchen.
  • Lecce – Hochburg des Barock in Apulien
  • Bari – Haupstadt Apuliens: Eine tolle historische Altstadt mit der Kirche San Nicolo, wo die Gebeine des Hl. Nikolaus von Myra liegen.
  • Castel del Monte – Weltkulturerbe der UNESCO: Das Schloss schlechthin von Kaiser Friedrich II.
  • Gargano Halbinsel und Vieste – Traumhaft schöne Ausblicke: Für die Küstentour sollte man sich mindestens einen Tag Zeit nehmen. Wer das Innere der Halbinsel mit dem Nationalpark genauer ansehen will sollte ggf. mehrere Tage einplanen.
  • Canne della Bataglia am Rio Ofanto – für Archäologen und Militärhistoriker: Hier fand 216 v. Chr. die berühmte Schlacht von Cannae im 2. punischen Krieg statt. Die Römer wurden hier von Hannibal vernichtend geschlagen.
  • Alberobello und die Trullis - Auch hier wieder ein Weltkulturerbe der UNESCO
  • Matera – Eingefleischte Kinofans werden hier bekannte Kulissen wieder finden: Die Stadt liegt eigentlich in der Basilicata, aber gehört irgendwie doch zu jeder Apulientour.
  • Salento – von Brindisi aus südlich über Otranto nach Leuca gibt es einen schönen Ausblich nach dem anderen.



Genießen in Apulien
Genießen in Apulien - Lauschiger Platz in einer ehemaligen Masseria

Essen und Trinken

Für Leute, die gerne gut speisen, ist apulische Küche erste Wahl. Besonders zu empfehlen sind die Nudelgerichte mit den feinen Ohrennudeln „Orecchiette“. Diese werden nicht in einer dicken (Tomaten-)Soße, sondern in einer speziellen Bouillon serviert, die mit Muscheln, Pilzen oder anderen Zutaten verfeinert ist. Das in der Gegend um Bitonto produzierte Olivenöl ist übrigens weit über Italien hinaus berühmt.

Ebenso berühmt sind Apuliens Weine. Hervorzuheben ist hier der rote Primitivo, ein schwerer und fruchtiger Rotwein, der vor allem im Salento gedeiht. Aber auch andere Weine von Rebsorten wie z.B. Malvasia nero oder bianco sollten nicht außer Acht gelassen werden.


Reisetipp: Wer mit entsprechend großen Transportkapazitäten in Apulien unterwegs ist, kann sich günstig mit Weinvorräten in den dortigen Weingütern (lokale Bezeichnung: Azienda) eindecken. Nach meiner Erfahrung zahlt man für den gleichen Wein im apulischen Weingut etwa die Hälfte gegenüber deutschen Weinhändlern. Zudem kann man bei sachgemäßem Transport sicher sein, dass der Wein keinen Schaden nimmt.
Aber auch andere lokale Spezialitäten, wie z.B. die Orecchiette oder getrocknete Würste kann man von kleinen Erzeugern günstig direkt erwerben und so ein bisschen Urlaubsflair mit nach Hause nehmen.


Tenuta Moreno
Gut befestigt und trotzdem einladend - Eingang einer ehemaligen Masseria, die heute ein Hotel ist.

Masserien

Die früheren Großgrundbesitzer Apuliens errichteten Ihre Gutshöfe gut befestigt, mit Mauern umgeben, gegen Angriffe vom Meer. Da diese Großgrundbesitzer nach dem letzten Krieg enteignet wurden, verfielen viele der früheren Güter mangels Nutzungsmöglichkeiten. Mit dem aufkommenden Tourismus werden jetzt allerdings viele dieser Anwesen in schöne Hotelanlagen umgebaut, wobei es sich hier um Hotels in der Kategorie von vier Sternen und mehr handelt.


Canosa di Puglia

Cannae am Ofanto
Vor 2.200 Jahren Schauplatz einer historischen Schlacht und ansonsten plattes Land - Cannae

Barletta
Normannische Festung in Barletta

Trani
Meereskathedrale in Trani


Innenhof der normannischen Festung in Bari


Der romanische Dom in Bitonto


San Sabino in Bari


Leuchtturm von Vieste


Skyline von Molfetta

Unsere Touren:

Um Interessierten die Planung einer eigenen Reise nach Apulien zu vereinfachen, hier unsere Touren. Alle Touren wurden von uns ausschließlich mit dem Auto, allerdings nicht immer an einem Tag abgefahren.

Touren die wir vom Hotel bei Castel del Monte in der ersten Woche unternahmen:

Tour Nr. 1
Tour Nr. 2

Tour Nr. 3
Touren die wir von unserem zweiten Stützpunkt in Mesagne unternahmen:

Tour Nr. 4
Tour Nr. 5 (Land der Trullis)
Tour Nr. 6
Tour Nr. 7
Tour Nr. 8
Tour Nr. 9
Tour Nr. 10
  • Polignano al Mar
  • Monòpoli - die Stadt gibt's wirklich, allerdings müssen dort keine Straßen gekauft oder bezahlt werden.
  • Egnazia


Rosette in Otranto
Portalrosette der Kathedrale von Otranto

Interessante Reiseberichte gibt es auch bei www.pervan.de

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- 23.01.2017